Immobilienpreise steigen erneut – Stabilisierung in Zeiten strukturellen Mangels


Eine sachliche Einordnung zur aktuellen Entwicklung des Immobilienmarktes in Deutschland

Die jüngste Auswertung des Europace Hauspreisindex (EPX) für März 2025 signalisiert eine moderate, aber breit angelegte Preissteigerung auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt. Mit einem Gesamtanstieg um 0,24 Prozent auf 217,41 Indexpunkte ist der Indexwert gegenüber Februar leicht gestiegen – ein erneutes Indiz für die strukturelle Stabilisierung des Marktes trotz angespannter Zinslage.


Wohnimmobilien erneut gefragt – alle Segmente legen zu

Besonders bemerkenswert ist, dass sich der Anstieg segmentübergreifend vollzieht:

  • Eigentumswohnungen verteuerten sich um 0,29 Prozent auf 215,63 Punkte,

  • Bestands-Einfamilienhäuser um 0,20 Prozent auf 197,61 Punkte,

  • Neubauten (EFH/ZFH) um 0,23 Prozent auf 238,35 Punkte.


Zinsentwicklung bremst nicht – Wohnraummangel bleibt zentraler Preistreiber

Trotz zwischenzeitlich wieder leicht gestiegener Bauzinsen zeigt sich: Die fundamentalen Marktkräfte wirken ungebrochen. Die Kombination aus strukturell zu geringem Wohnungsangebot, steigenden Mieten und anhaltend hoher Nachfrage insbesondere in urbanen Regionen sorgt weiterhin für Druck auf die Preisbildung.

Wie Stefan Münter, Vorstand von Europace, treffend feststellt: „Die Zinsen bremsen, aber sie stoppen nicht. Der Markt steht unter strukturellem Druck.“

Auch die Value AG bestätigt diese Tendenz: Die Angebotsdaten für März belegen ein deutliches Preisplus bei gebrauchten Wohnungen (+0,7 Prozent) sowie Bestandshäusern (+0,5 Prozent). Die Mietpreise erreichen mit +0,65 Prozent ein neues Allzeithoch – eine Entwicklung, die den Wunsch nach Eigentum als langfristige Wohn- und Vermögenssicherung weiter verstärkt.


Markt dreht in die Wachstumszone – erstmals wieder flächendeckendes Preisplus

Erstmals seit Mitte 2022 verzeichnen alle Segmente im Quartalsvergleich ein positives Wachstum:

  • Eigentumswohnungen: +1,1 % gegenüber Q4 2024

  • Ein- und Zweifamilienhäuser: +1,2 % im selben Zeitraum

Laut Sebastian Hein (Value AG) hat der Markt trotz Zinsvolatilität in eine Phase aktiver Preisbildung zurückgefunden. Leichte Zinserhöhungen wirken dabei kaum dämpfend auf Selbstnutzer – „Der Druck im Kessel ist schlicht zu hoch.“


Politische und regulatorische Schlussfolgerungen

Die aktuellen Zahlen verdeutlichen, dass politische und wirtschaftliche Steuerung dringend erforderlich bleiben. Der Markt reguliert sich nicht allein – fehlende Neubautätigkeit, Planungsstaus, Fachkräftemangel im Baugewerbe und langwierige Genehmigungsverfahren verschärfen den Engpass.

Gleichzeitig belegen die Zahlen: Trotz aller Herausforderungen bleibt die Immobilie ein zentraler Baustein privater Vermögensbildung. Eine weitsichtige Regulierung muss daher zwei Ziele vereinen: Marktzugang ermöglichen, ohne Risiken durch Überhitzung zu begünstigen.



Fazit: Der Markt stabilisiert sich – unter hohem strukturellem Druck

Der März 2025 markiert einen Wendepunkt: Der Wohnimmobilienmarkt zeigt wieder flächendeckende Preisdynamik, ohne spekulative Übertreibung. Die entscheidenden Treiber sind fundamental, nicht kurzfristig: Wohnraummangel, Mietpreisanstieg, Nachfrage nach Eigentum.

Ein politisch und wirtschaftlich verantwortungsvoller Umgang mit dieser Entwicklung erfordert Investitionsanreize, Bauoffensiven und klare Regularien, um nachhaltige Eigentumsbildung für breite Schichten der Bevölkerung zu ermöglichen – ohne die Balance zwischen Angebot, Nachfrage und sozialer Verantwortung zu verlieren.

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